3 Bücher, die mich wirklich nachhaltig beeindruckt haben
- lara
- 21. Dez. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Ich habe schon einige Bücher in meinem Leben gelesen.
Etliche davon waren eine echte Zeitverschwendung.
Manche waren Grund für eine mehrere Jahre anhaltende Besessenheit.
Ein paar Bücher haben mich verstört, gefesselt, meine Augen geöffnet oder mich am Boden zerstört zurückgelassen.
Viele der Bücher, die ich gelesen habe, haben mich begeistert.
Manche Bücher habe ich auch drei- oder sogar viermal gelesen.
Wie gesagt, ich habe schon einige Bücher in meinem Leben gelesen, aber nicht viele davon haben mich so überwältigt, dass ich noch Jahre später an sie denke. Drei von diesen Büchern will ich euch heute vorstellen. Seltsamerweise sind das alles Bücher, von denen ich zu Beginn nicht überzeugt war und die mich während des Lesens auch nicht besonders gefesselt haben, aber einfach so einen Eindruck bei mir hinterlassen haben, wie ich es selten erlebe.

1. Ray Bradbury - Fahrenheit 451
In seinem Roman beschreibt Bradbury eine Welt in der Zukunft, wo es verboten ist, Bücher zu besitzen oder zu lesen. Der Protagonist Montag arbeitet als Feuerwehrmann, was bedeutet, dass er dafür zuständig ist, Bücher zu verbrennen. Ziemlich lange führt er seine Arbeit ohne Bedenken aus, bis er Clarisse kennenlernt. Das Mädchen von nebenan erzählt ihm von anderen Dingen im Leben; von Glück und Kunst und Anderssein. Durch sie inspiriert, fängt Montag an, sein Leben und die Welt in der er lebt, zu hinterfragen. Heimlich lässt er ein Buch mitgehen und liest es zuhause, woraufhin er in große Schwierigkeiten gerät.
In einer Welt, in der die Menschen sich den ganzen Tag mit ihren dreidimensionalen Fernsehern beschäftigen und ihre Umgebung nicht mehr wirklich wahrnehmen, zeigt Bradbury, was für eine Bedeutung Kunst und Literatur haben. Auf eine seltsam distanzierte und gleichzeitig eindrückliche Weise wird die Entwicklung von Montag geschildert und lässt einen sprachlos zurück. Ein Buch, das meiner Meinung nach JEDER gelesen haben sollte, weil es Thematiken anspricht, die aktueller denn je sind, und das obwohl Bradbury das Buch schon vor über 50 Jahren geschrieben hat.
2. John Green - Margos Spuren
Margo ist beliebt, intelligent und geheimnisvoll. Eines Nachts taucht sie am Fenster ihres Nachbarn Quentin auf, um ihn auf eine abenteuerliche Racheaktion mitzunehmen. Kurz darauf ist sie scheinbar spurlos verschwunden. Doch nach und nach entdeckt Quentin Hinweise und macht sich mit einem an Besessenheit grenzenden Eifer daran, Margo zu finden. Auf seiner Suche erfährt er mehr über Margo und sich selbst, setzt sich mit den normalen Problemen Jugendlicher auseinander und erlebt dabei ein Abenteuer, dass unter anderem einen Road Trip, Kühe und Bierdosen beinhaltet.
Von allen John Green-Büchern, die ich gelesen habe, ist Margos Spuren meiner Meinung nach mit Abstand das Beste. Ich kann nicht genau sagen, warum mich ausgerechnet dieses Buch so beschäftigt hat, aber es gibt ein Paar Stellen im Buch, die mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Obwohl man die Handlung auch als "High-School-Romanze" abstempeln kann, enthält sie einige Gedanken, die mich verfolgen.
3. John Irving - Gottes Werk und Teufels Beitrag
Homer Wells wächst unter der Obhut des Arztes Wilbur Larch in dem Waisenhaus St.Clouds auf. Aufgrund seiner engen Beziehung zu Larch, der für ihn eine Art Vaterfigur darstellt, spricht er sich gegen eine Adoption aus und erhält eine medizinische Ausbildung, um fortan im Waisenhaus mitzuhelfen. Während dem Lesen begleitet man Homer Wells durch seine Kindheit und Jugend, erfährt von seinen Entscheidungen und Konflikten, verlässt mit ihm das Waisenhaus und kehrt zurück. Langsam entwickelt sich eine Geschichte von Liebe, Identität und Gewissen, die im Grunde eigentlich nur eines zum Thema hat: das Leben in all seinen Facetten und Farben.
Ich hatte nicht bemerkt, wie sehr mich das Buch mitgenommen hat, bis ich es beendet hatte und weinend im Bett saß. Diese Geschichte mit so unterschiedlichen Charakteren, die alle unvollkommen sind und trotzdem einen Platz in meinem Herzen haben, ist ein Gewinn für jeden, der sie liest.
Das sind nun drei sehr verschiedene Bücher, die mich auf ihre eigene Weise von ihnen eingenommen haben und nicht mehr loslassen. Seltsamerweise habe ich keines dieser Bücher ein zweites Mal gelesen, und das obwohl ich schon sehr viel schlechtere Bücher mehrfach gelesen habe. Vielleicht habe ich Angst, dass diese Bücher beim zweiten Mal Lesen irgendwie ihren Zauber verloren haben. Dass ich feststelle, dass die Bücher keineswegs etwas Besonderes sind und ich mir das alles nur im Nachhinein eingeredet habe.
Aber selbst wenn das der Fall sein sollte, sind es dennoch Bücher, die mich auf die eine oder andere Weise verändert haben, weshalb sie auf jeden Fall ihren Zweck erfüllt haben.
Falls ihr eines dieser Bücher gelesen habt und noch lesen werdet, sagt mir, ob sie wirklich so gut sind oder ich einfach maßlos übertreibe:)
Ja, ich erinnere mich, dass Dickens eine große Rolle bei Irving spielt, aber ich muss zugeben, dass ich "Große Erwartungen" auch noch nicht gelesen habe... vielleicht hole ich das bald mal nach!
Die anderen beiden kenne ich nicht, aber an Gottes Werk und Teufels Beitrag habe ich gerade gestern Abend gedacht, weil es im Fernsehen eine moderne Verfilmung von Charles Dickens "Große Erwartungen" gab. Dieses Buch spielt in Irvings Roman eine große Rolle. Ich habe zwar eine mehrbändige Dickens-Ausgabe, aber dieser Roman fehlt dabei. Deshalb habe ich mich gestern sehr gefreut, endlich diese Geschichte erzählt zu bekommen. Der Film war leider gar nicht gut, obwohl Robert de Niro mitgespielt hat. John Irving finde ich eh gut.