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Eindrücke aus einer Stadt in meinem Kopf

  • Autorenbild: lara
    lara
  • 16. Nov. 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Meine Tage lassen sich aufspalten in Zitronenzesten und Ingwerstückchen. Die unbekannten Geräusche unbekannter Leute dringen nur dumpf an meine Ohren, Honig verklebt die Luft und meine Gedanken. Menschen bevölkern meine Träume, Finger verknoten sich, doch die Gesichter verschwimmen. Alles was bleibt, sind Schatten und Schlieren.

Meinem neuen Leben fehlt noch der Soundtrack, ein Film ohne Musik, die Souffleuse hat frei, oder sie streikt, die Arbeitsbedingungen im Theater der Mittezwanziger sind bodenloser als die abgetragene Sohle meiner Converse. Ich fahre mit meinem klapprigen Fahrrad durch die erleuchtete Stadt und frage mich, wie sich der Herbst hier kleidet. Die Bäume fehlen und das Licht in meinem Zimmer auch, aber der Himmel ist so blau wie ich ihn zu lesen gelernt habe und die Körper, die sich darin verlieren, sprechen zwar italienisch, haben aber dieselben Piercings, die ich in meiner Vorstellung haben könnte.

Ich will sagen, dass ich auf meinen Club der toten Dichter*innen hoffe, oder auf meine geheime Geschichte, aber ehrlich gesagt ist nichts davon besonders vielversprechend, happy-end-betrachtet, also weiß ich nicht, an welche Geschichte ich mich hängen soll, welcher Film meiner sein kann, bleibt am Ende wohl doch wieder nichts anderes als die Realität, eine altbekannte Geschichte, obwohl es ja keine Geschichte ist, wie gut, dass Präsenz Indikativ die erste Verbform ist, die man zu konjugieren lernt, anders würden meine Gedanken sich wohl verlaufen im Labyrinth der Möglichkeiten.




 
 
 

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