unsicherheit/vorfreude

Vorfreude ist die schönste Freude, nicht wahr?

So sagt man.

Aber was, wenn dir diese Vorfreude genommen wird von einer allumfassenden Unsicherheit, die im Moment das ganze Land, die ganze Welt in Atem hält?

Ich habe vor zwei Wochen meine sichere Zusage für einen Programmplatz in Namibia im nächsten Schuljahr bekommen und dennoch habe ich mich bis jetzt noch nicht dazu durchgerungen, anderen davon zu erzählen. Ich sollte mich unglaublich freuen, aber irgendwie halten mich die vorherrschende Unsicherheit und unsere verschwommene Zukunft davon ab. Ich weiß noch nicht mal, ob ich wie geplant mein Abi im Frühling schreiben kann; wie soll ich mich da auf das

nächste Jahr vorbereiten?

Ich würde mich so gerne freuen, diese süße Vorfreude auskosten, aber die Angst, dass doch alles abgesagt wird, ist da; die ganze Zeit. Und dann wäre meine Enttäuschung nur umso größer.

Ist es falsch, mich so sehr von Corona einschränken zu lassen und der Angst vor einer möglichen Enttäuschung so viel Macht über mich zu geben?

Ich denke mal, dass ich nicht die einzige bin, der es momentan so geht… besonders alle Leute in meinem Alter, die dieses Jahr mit der Schule fertig werden, stehen wohl vor demselben Problem.

Aber auch wenn wir uns wünschen, nicht mit all dem konfrontiert zu werden, denken wir daran, was Gandalf zu Frodo gesagt hat:

"Das tun alle, die solche Zeiten erleben. Aber es liegt nicht in ihrer Macht, das zu entscheiden. Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist."

Und, um ehrlich zu sein, ganz wahr ist es nicht, was ich geschrieben habe; ein bisschen freue ich mich schon… es ist nicht so, dass ich mir nicht schon meinen Tagesablauf in Namibia vorgestellt habe:)

Ich wünsche euch allen das Beste und lasst euch nicht unterkriegen:)

Eure Vorfreude kann euch niemand nehmen.

Und ich werde mir jetzt einen Namibia-Reiseführer bestellen.