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Kafka am Strand

  • Autorenbild: lara
    lara
  • 30. Mai 2020
  • 2 Min. Lesezeit

"Du kapierst das nicht, aber durch das Verdrehte erhält die Welt erst ihre dreidimensionale Tiefe. Wenn man alles gerade haben will, muss man in einer rechtwinkligen Welt wohnen.“




"Kafka am Strand" hat mir eine Freundin empfohlen, und weil ich schon einiges Gutes von dem Autor Haruki Murakami gehört habe, habe ich mich dazu entschieden, das Buch zu lesen.

Der 15-jährige Kafka Tamura läuft von zuhause weg und begibt sich auf eine aufregende Reise quer durch Japan. Schließlich findet er Unterschlupf in einer geheimnisvollen Bibliothek, wo er schicksalhafte Begegnungen hat und mehr über sich selber lernt.

Parallel dazu wird die Geschichte von Nakata erzählt, einem älteren Mann, der mit Katzen reden kann und zusammen mit dem LKW-Fahrer Hoshino eine geheimnisvolle Mission zu erfüllen hat. Auf ihren Wegen erfahren die verschiedenen Personen mehr über sich selber, übertreten die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit und erleben unerklärbare Phänomene, wie vom Himmel regnende Fische.

Es war sehr schwer, mich für ein Zitat zu entscheiden, das das Buch gut zusammenfasst, weil ich erstens so viel angestrichen habe, wie ich es selten tu, aber vor allem, weil die Handlung so vielseitig war, das sie sich schwer auf einen Satz beschränken lässt. Das Buch beschäftigt sich mit unterschiedlichen Themen, unter anderem der Frage, wer man selber ist, und wie man sich über seine Existenz klar wird. Immer wieder verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Realität, Fantasie, Einbildungskraft und Wirklichkeit, weshalb die Handlung teilweise sehr surreal anmutet.

Ich hatte schon gehört, dass das Buch ein bisschen "verrückt" ist, was einer der Gründe war, warum es mich so gereizt hat.

Die erste Hälfte des Buches hat mir sehr gut gefallen. Der Protagonist Kafka wird vorgestellt und die Handlung setzt sofort ein. Nach einigen Kapiteln wechselt die Perspektive zu Nakata, der mir sofort sympathisch war und auf seine besondere Weise sofort in den Bann zieht. Der Zusammenhang zwischen den beiden wird erst später in der Geschichte aufgeklärt, wobei aber trotzdem einige Dinge offen bleiben. Zum Ende hin hat sich das Buch meiner Meinung nach ein bisschen gezogen; der Spannungsbogen war irgendwie nicht mehr richtig erkennbar, was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass die Handlung sehr abstrakt wurde.

Generell haben mir der Schreibstil und die symbolhafte, abstrakte Art des Buches sehr gut gefallen, weil es abwechselnd amüsant und nachdenklich war. Ohne Frage enthält das Buch sehr viele gute Gedanken, die aber nicht immer gleich erkennbar sind.

Alles in Allem würde ich sagen, dass das Buch lesenswert ist, allerdings keine leichte Lektüre ist, die man nebenher liest.

Kafka am Strand bekommt 6 von 10 Sternen

Mein Lieblingszitat aus dem Buch ist übrigens: „Auf der Welt gibt es viele gute Sachen, aber – soviel Nakata weiß – nichts Besseres als Aal.“

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