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Sarah J. Maas

  • Autorenbild: lara
    lara
  • 21. Jan. 2021
  • 2 Min. Lesezeit


Es ist nicht leicht, Leserin zu sein. Man weint, man fiebert mit, man verliert sich in Büchern. Manchmal kommt es sogar vor, dass ich emotional so eingenommen von einem Buch bin, dass es schon an Besessenheit oder Abhängigkeit grenzt. Das Buch beherrscht meine Gedanken und alles was ich tu, tu ich nur, damit ich lesen kann.

Welches Buch das ist, fragt ihr euch? Was, wenn ich euch sage, dass es in Wirklichkeit ein Buch ist, das ich nicht als überragend gut bezeichnen würde? Ein Buch, das an einigen Stellen sogar ziemlich überzeichnet, vorhersehbar und bisweilen oberflächlich war?

Dieser scheinbare Widerspruch ist mir in den Büchern von Sarah J. Maas begegnet.

Sarah J. Maas ist eine amerikanische Autorin, die ihren großen Durchbruch mit der "Throne of Glass"-Reihe feierte und auch inoffiziell als "Queen of Fantasy" bezeichnet wird. Neben der 7-teiligen Reihe hat sie außerdem die "Reich der sieben Höfe"-Trilogie geschrieben und letztes Jahr mit "Crescent City" den Auftakt zu einer weiteren großen Serie geliefert.

Anders als Harry Potter, Twilight, oder Game of Thrones, die aufgrund ihrer Verfilmungen der großen Masse zugänglich geworden sind, bleibt das Sarah J. Maas- Fandom eine Art Geheimclub. Ihr Name ist nur denen bekannt, die Fantasy lesen, aber sucht man sie auf Instagram oder Pinterest wird man erschlagen von einer Vielzahl an FanArt, Memes oder Witzen über Tamlin. Ich bin mir ziemlich sicher, richtig zu liegen, wenn ich behaupte, dass mindestens die Hälfte ihrer Leser*innen ihre Seele verkaufen würden, um ihr neuestes Buch vorab lesen zu dürfen.


Und ich bin, genau wie so viele andere, Sarah J. Maas verfallen. Ihre Bücher haben alle etwas so unbeschreiblich zauberhaftes, die Welten die sie erschafft sind so schillernd, ihre Charaktere zum Verlieben. Es mangelt weder an starken Frauen, tragischen Liebesgeschichten, Verrat, hübschen Prinzen oder Superkräften… aber hier beginnt das Problem: Sarah J. Maas verwertet jedes gängige Klischee, das in dieser Art Buch vorkommen muss: da gibt es einmal die "Feinde-zu-Liebhaber-Handlung"; da gibt es den missverstandenen "Bösen", der eigentlich der Gute ist; das unscheinbare Mädchen, das herausfindet, dass sie unglaubliche magische Kräfte hat; heiße Fae mit Tattoos; Tote, die doch nicht tot sind und natürlich Happy Ends. Neben diesen ganzen Klischees gibt es noch so viele Kleinigkeiten, die mich einfach stören, auf die ich jetzt aber nicht eingehen kann ohne euch alles zu verraten und den Umfang dieses Beitrags zu sprengen.


Wenn ich rational darüber nachdenke, frage ich mich, warum ich die Bücher so oft gelesen habe; es gibt so viele Dinge, die ich einfach schlecht finde.

Aber vermutlich zeigt sich gerade hier das unglaubliche Talent von Sarah J. Maas: dass ich trotzdem nicht anders kann, als ihre Bücher zu lieben.


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