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Wolkenschlösser

  • Autorenbild: lara
    lara
  • 3. Feb. 2021
  • 1 Min. Lesezeit



Bücher sind meine Wolkenschlösser.

Mit jedem Buch, das ich lese, füge ich eine Etage hinzu; baue einen Turm, eine Wendeltreppe, einen Balkon. Dieses fantastische Gebilde nimmt mittlerweile so viel Platz in meinem Kopf ein, dass tausende von Menschen dort Platz hätten. Fiktive und nicht-fiktive Menschen. Das Schloss in meinem Kopf ist aus Wolken gemacht, aus gesponnen Träumen und gelebten Gedanken. Die Geschichten, die ich lese, werden ein Teil von mir und Baustein für Baustein wächst mein Wolkenschloss.


Aber scheinbar ist die Tragödie von Babel dazu verdammt, sich zu wiederholen. Dasselbe Schicksal hängt über mir und verdeckt die Nachmittagssonne. Jeder Stein könnte ein Stein zu viel sein und alles schlägt über mir zusammen. Können Wolkengebilde mich begraben? Wird der Himmel dann wolkenlos sein?

Ich frage mich, ob die Welt meiner Bücher mich nicht langsam aber sicher aufzehrt bis ich vollkommen eingenommen bin von Geschichten, die sich irgendwann in einer nicht-existenten oder weit entfernten Welt abgespielt haben.


Aber am Ende des Tages sind es meine Bücher, die mich zurückholen, die mich erden. Also, was kann ich mehr sagen, als dass ich weiterlesen werde, bis es keine Bücher mehr gibt.

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